Artenvielfalt

Artenvielfalt ist entscheidend für unser tägliches Leben, auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich erscheint. Stell Sie sich vor, sie gehen morgens in den Supermarkt, um Obst und Gemüse, Mehl, das aus Getreide besteht, oder Toilettenpapier, das von Bäumen stammt, zu kaufen. Hinter diesem scheinbar simplen Akt steckt ein komplexes Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen, das erst die Produktion dieser Lebensmittel und Produkte ermöglicht.

Jede Pflanzen- und Tierart hat ihre eigene Rolle in diesem System. Bestäuber wie Bienen, Schmetterlinge oder Käfer tragen dazu bei, dass Obst- und Gemüsepflanzen Früchte tragen. Vögel und verschiedene Säugetiere tragen zur Verbreitung der Früchte und Samen bei. Bodenmikroben spielen eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme von Pflanzen. Wenn diese Arten verschwinden, gerät das Gleichgewicht aus den Fugen, und die Produktion von Lebensmitteln wird beeinträchtigt. 

Leider erleben wir derzeit einen dramatischen Rückgang der Artenvielfalt aufgrund menschlicher Aktivitäten. Der Verlust von Lebensräumen durch Abholzung, Bodenversiegelung, die Übernutzung natürlicher Ressourcen und der Klimawandel sind einige der Hauptursachen. Mittlerweile spricht man von einem Massenaussterbe-Phänomen, da täglich bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten aussterben. Dies betrifft nicht nur abgelegene Ökosysteme; auch in Tirol nimmt die Artenvielfalt immer mehr ab und hat direkte Auswirkungen auf uns alle.

 

Aber es gibt Hoffnung. Jede/r Einzelne kann einen positiven Einfluss haben:

Unterstützen umweltfreundlicher Praktiken, der Schutz natürlicher Lebensräume und das Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck, können dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhalten. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass unser Planet auch für kommende Generationen ein vielfältiger und lebenswerter Ort bleibt.


Kleine Änderungen bewirken Großes:

  • Von Ende Februar bis Mai wandern Amphibien zu ihren Laichgewässern. Fahren Sie daher vorsichtig mit dem Rad und Auto rund um den Völser Teich, vor allem bei Regenwetter und in der Nacht, da die Amphibien dann besonders aktiv sind. 
  • Reduzieren Sie die Lichtverschmutzung: Insekten werden durch künstliche Lichtquellen orientierungslos und auch Zugvögel werden beeinträchtigt.
  • Verzichten Sie im Mai auf das Rasenmähen, um Wildkräutern bessere Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und Tieren ausreichend Zeit für ihre Entwicklung nach der Winterruhe zu gönnen.
  • Schaffen Sie naturnahe Gärten mit Blumenwiesen, Hecken und Totholzhecken, dort finden viele heimische Pflanzen und Tiere ideale Lebensräume.
  • Verwenden Sie nur torffreie Erde - Torfmoore sind wertvolle Ökosysteme, da sie eine der größten natürlichen Kohlenstoffsenken der Erde sind.
  • Verwenden Sie keine chemischen Schädlings- und Unkrautvernichtungsmittel.
  • Pflanzen Sie keine invasiven gebietsfremden Pflanzen (invasive Neophyten) wie bspw. Sommerflieder und Kirschlorbeer und entfernen Sie spontan auftretende Neophyten konsequent. Invasive Neophyten verdrängen alle anderen Pflanzen! (Neophytenstrategie des Landes Tirol)
  • Nutzen Sie alle Begrünungsmöglichkeiten in Ihrer Umgebung (Fassade, Dach, Mauern), Bepflanzungen verbessern das Kleinklima, produzieren Sauerstoff und bieten Versteckmöglichkeiten für Tiere. 
  • Stellen Sie Vogel- und Fledermausnistkästen sowie Insektenhotels auf oder platzieren Sie einfach einen umgedrehten Tontopf im Garten, indem viele verschiedene Tiere einen Unterschlupf finden.
  • Pflanzen Sie einen Obstbaum, da dieser eine Nahrungsquelle und Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Insekten bietet.